Archiv TSG Idstein

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Zusammengestellt von Robert Schratz

1. September 1951 Eine außerordentliche Generalversammlung beschließt im “Deutschen Haus” den Zusammenschluss der “Turngesellschaft Idstein 1879 e. V.” und des “Sportvereins Idstein 1920 e. V.” zur Turn- und Sportgemeinde Idstein 1879 e. V. (TSG Idstein 1879 e. V.)
Bei der Generalversammlung waren 73 Mitglieder, davon 67 Stimmberechtigte, anwesend.
1. Vorstand:
1. Vorsitzender: Ernst Zeyen
2. Vorsitzender: August Engel
1. Schriftführer: Eduard Link
1. Kassenwart: Klaus Höhn
Jugendwart: Willi Rübsamen
1951 Gründung der Radfahrabteilung
(Der “Arbeiter-Radfahrer-Verein-Idstein-Solidarität” war im Mai 1933 zwangsweise aufgelöst worden). Diese Abteilung hielt sich nur kurze Zeit.
14. Dezember 1951 Gründung der Boxabteilung
Oktober 1952 Auf einer außerordentlichen GV werden folgende Vorstandsposten neu besetzt:
1. Vorsitzender: Eduard Link
2. Vorsitzender: Herbert Schmidt
Schriftführer: Willi Bohné
Kassenwart: Klaus Höhn
Dezember 1952 Bildung der Tischtennis-Abteilung
ab 1954 TT-Abteilung nimmt an der Verbandsrunde teil.
19. April 1954 Gründung der AH-Abteilung Fußball
Die AH belebte die TSG durch sportliche und gesellschaftliche Aktivitäten.
1954 75jähriges Vereinsjubiläum: Der Gründer und Ehrenvorsitzende des SV Idstein 1920 e. V., Wilhelm Kaus, hält die Festrede.
75jähriges Fahnenjubiläum: Frau Lilli Höhn überreicht eine gestickte Fahnenschleife
50. Wiederkehr des Tages der Grundsteinlegung der Turnhalle; Mitglieder über 300
27. Juli 1958 Bei der internationalen Begegnung der AH-Fußballer mit der Mannschaft des FC Bologne aus dem Distrikt Haute-Marne, Frankreich, ist General Meric als Ehrengast anwesend, der 1925 als junger Leutnant Stadtkommandant von Idstein gewesen war.
1960 – 1963 Um- und Ausbau der Turnhalle samt Erneuerung des Fußbodens
Neubau: Bühne und Vorbau der Halle, Einbau einer Warmluftheizung und Hallendecke: Kosten ca. 160.000 DM
1962 Die Tischtennis-Jugendabteilung entsteht.
1964 Gründung der Abteilung Damengymnastik
1968 Die Tischtennis-Ehepaare-Abteilung entsteht.
4. – 11. Mai 1969 90jähriges Vereinsjubiläum: Offizielle Übergabe der Flutlichtanlage in der Zissenbach durch den Magistrat
1975 Aus der Skigymnastik entwickelt sich die Abteilung Volleyball.
 1. – 4. Juni 1979 100jähriges Vereinsjubiläum der TSG Idstein
1981 Wiederbegründung der Schwimmabteilung
Mitte der 80er Jahre Enstehung der Skater-Abteilung
1987 Gründung der Badminton-Abteilung
1989 110 Jahre TSG-Idstein-Jubiläum mit Tanzturnier
1998 Einweihung des neuen Sportplatzes in der Zissenbach
 2000 – 2003 Umbau und Erweiterung der TSG-Halle
2004 125jähriges Vereinsjubiläum
8. Februar 2008 Mitgliederversammlung beschließt die Fusion mit dem TV Idstein
 1. April 2008 Der TV Idstein fusioniert mit der TSG Idstein

Idsteiner Zeitung vom 11.02.2008
Ab 1. April ist TSG Idstein Geschichte
1879er beschließen Auflösung und Eintritt in TV 1844 / Großverein mit 3800 Mitgliedern

IDSTEIN Die TSG 1879 Idstein löst sich zum 1. April diesen Jahres auf. Ihre Mitglieder treten im Zuge der Aufnahme- Fusion in den TV 1844 Idstein ein. Der TV wird durch Integration des TSG-Sportangcbotes und durch den Eintritt von rund 600 TSG-Mitgliedern zum Vereinsschwer- gewicht nicht nur im Rheingau- Taunus-Kreis, sondern in der gesamten Region.

Von
Volker Stavenow

Die ganze Tragweite der Aufnahme- Fusion der TSG 1879 Idstein durch den TV 1844 Idstein für die heimische Region dokumentieren eindrucksvoll die Zahlen: Stoßen die 600 TSG-Mitglieder zu den gut 3200 TV-Mitgliedern hinzu, klopfen die 44er mit 3800 Mitgliedern sehr bald an die 4000er-Marke.
Dass diese Fusion der beiden Idsteiner Vereine unmittelbare Auswirkungen auf die Nutzung der Idsteiner Sportstätten hat, wurde auf der wichtigen letzten Mitgliederversammlung der TSG sehr deutlich: Der TV will seinen sportbegeisterten Mitgliedern künftig noch konsequenter als bisher Hallen- und Platzkapazitäten in Idstein-Kern anbieten -auch und gerade in der TSG-Sporthalle, die tagsüber unter der Woche nicht ausgelastet ist. Das heißt im Klartext: Vereine aus den Idsteiner Stadtteilen oder angrenzenden Gemeinden werden die Idsteiner Sportstätten in Zukunft weniger nutzen können.
Von den rund 600 TSG-Mit-gliedern interessierten sich etwa zehn Prozent für die Zukunft im TV. Von den 44ern waren naturgemäß ebenfalls viele Mitglieder vertreten, weil die Idsteiner häufig in beiden Vereinen gemeldet sind. “Ich bin für mich zum Ergebnis gekommen, und zwar als Mitglied beider Vereine und als Bürgermeister, dass ein Zu-sammenschluss von TV und TSG den Sport in Idstein entscheidend voranbringt”, sagte Idsteins Rathaus-Chef Gerhard Krum vor der Entscheidung. TSG-Vorsitzender Klaus Simon machte deutlich, dass “wir nicht vom TV geschluckt werden, weil wir kein Geld mehr haben”, sondern, dass man in einem gemeinsamen Großverein in einer viel besseren Position sei, um Idsteiner Standpunkte durchzusetzen. “Dieser Zusammenschluss wird zur Zufriedenheit unserer Sportler gewollt.”

abstimmung

Auf der letzten Versammlung beschlossen die Mitglieder der TSG Idstein die Vereinsauflösung zum 1. April diesen Jahres und den Eintritt in den TV Idstein. Das TSG-Wappen (hinten an der Hallenwand) wird künftig an die TSG erinnern. Foto: wita / Udo Mallmann

Obwohl sich eine deutliche Mehrheit bei nur wenigen Gegenstimmen oder Enthaltungen für die Integration in den TV aussprach, musste Simon auch kritische Mitgliederfragen beantworten. 79er wollten wissen, ob die TSG nur wegen des hohen Schuldenstands aufgelöst wird, ob die Hallenzeiten für die ehemaligen TSG-Abteilungen garantiert sind oder wie die TSG-Abteilungen in das Vereinsgefüge des TV integriert werden. Simon blieb den Mitgliedern keine Antwort schuldig. “Wir haben keine Schulden, sondern Verbindlichkeiten, die durch die Sanierung der TSG-Halle entstanden und im Grundbuch eingetragen sind.” Die Hallenzeiten würden natürlich erhalten bleiben.
Künftig kicken die ehemaligen TSG-Fußballer in TV-Trikots, und die TSG-Tischtennisspieler schmettern mit dem TV-Emblem auf der Brust an den grünen Platten. Obwohl das letzte Wort über die Aufnahme der TSG die TV-Mitgliederversammlung am 30. April hat (dann wird auch ein neuer Gesamtvorstand gewählt), entsteht im Internet bereits die neue Homepage des Großvereins. “Eigentlich müssten unsere Mitglieder über die Aufnahme nicht mehr entscheiden, aber ich empfinde diese Vorgehensweise als fair unseren TVlern gegenüber”, erklärte TV-Vorsitzender Wolfgang Heller im kleinen Kreis.

Damit der Name TSG 1879 Idstein, mit dem viele Idsteiner persönlich erfolgreiche sportliche Jahre verbinden, nicht ganz aus dem Bewusstsein der Stadt verschwindet, wird das TSG-Wappen in der Halle an der Escher Straße erhalten bleiben, das Gebäude weiter TSG-Halle im TV 1844 Idstein heißen und eventuell auch ein kleiner Hinweis auf die TSG in das Vereinsemblem des TV 1844 Idstein eingearbeitet. Die graphische Umsetzung wird zur Zeit geprüft. Das verriet Wolfgang Heller, der ebenfalls TSG-Mitglied ist.

“Im neuen TV-Vorstand soll die ehemalige TSG gerecht vertreten sein. Es gibt darüber keinen Vertrag zwischen beiden Vereinen, aber eine Verabredung – und eine neue Vereinssatzung. Das Sportangebot vergrößert sich für die TSGler”, trat Klaus Simon Mitglieder-Befürchtungen entgegen, dass die Meinung der etwa 600 ehemaligen TSG-Mitglieder im neuen Großverein “untergehen” könnte.
Das Abstimmungs-Paket mit dem Auflösungsbeschluss über die TSG beinhaltet auch, dass das Vereinsvermögen zum 1. April an den TV 1844 Idstein fällt, die TSG-Mitglieder ein außerordentliches Kündigungsrecht zu diesem Datum haben, und dass der amtierende TSG-Vorstand zu Liquidatoren des Vereins bestellt sind.

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