Ein leider eindrucksvoller Bericht von Wolfgang Heck aus der LZ am Sonntag vom 04.06.2023 zum Thema Gewalt im Sport. Ein Artikel der nachdenklich macht, der alarmiert. Der mit Originalzitaten unterlegt wird, um den Zustand zu verdeutlichen.

Wo Gewalt im Sport enden kann, wissen wir nun alle und dass es kein Einzelfall ist, zeigt das Wochenende (18.6.23): Turnier endet in Massenschlägerei mit 80 Beteiligten in Frankfurt.
Haben wir denn nichts gelernt?
Sportverein – Lernen für das Leben
Doch, wir werden uns weiterhin mit dem “Thema” beschäftigen, aber mit welchem?
Unsere Aufgabe als Verein kann doch nicht darin bestehen, sich um den hemmungslosen Gewaltausbruch als Einzelfall zu kümmern, es wäre schade wenn es so weit kommt. Wir müssen noch mehr präventiv arbeiten. Wir wollen unsere jungen Sportlerinnen und Sportler stark machen für die Zukunft. Fairen Umgang mit- und voneinander lernen, nicht nur für den Sport sondern fürs Leben.
Hilfestellung – rote Linien
Es stellen sich die Fragen: Wo fängt Gewalt an, wann ist Zeit einzuschreiten und welche Werkzeuge stehen mir zur Verfügung um daran etwas zu ändern? Dass über alle Sportarten hinweg, im gesamten Verein die gleichen roten Linien gesetzt und nicht überschritten werden.

Wir als TV 1844 Idstein sind auf einem guten Weg. Das Thema ist erkannt und uns so wichtig, dass der Verein dafür Geld und Ressourcen zur Verfügung stellt. Das schreiben wir nicht nur in unsere Satzung, wir leben es auch. So haben wir seit 2015 zwei Ansprechpartner Kinderschutz (Daniela Cremers und Ulrich Werlein), die geschult sind und ihr Know-how auch in eigenen Schulungsmaßnahmen innerhalb des Vereins weitergeben.
Weiterhin ist es uns gelungen eine Kooperation mit Sarah Heiseler (ZUKUNFTSTARK) aufzubauen. Sie hilft in Schulen, Kitas und begleitet Eltern dabei, dass Kinder eine glückliche Kindheit haben – ohne Mobbing und üble Konflikte.
Der erste Schritt der Zusammenarbeit war eine Vortragsreihe in den verschiedenen Sportgruppen während des Sportcamps 2023 des TV 1844 Idstein. Der zweite Schritt eine Einladung an alle Übungsleiter im Verein zu einem gemeinsamen Austausch, um uns als Trainer, Übungsleiter und Assistenten in unseren Sportgruppen noch wachsamer werden zu lassen. Was ist Gewalt, wie kann ich sie erkennen und mit welchen Werkzeugen einschreiten.
Daran werden wir als Verein arbeiten, jede einzelne Trainingsstunde, die wir geben. Der Sport ist doch etwas, woran wir alle Spaß haben. Sportler*innen und Trainer*innen investieren viel gemeinsame Zeit.
Tun wir genug um der Gewalt im Sport entgegenzutreten?
Vielleicht sollten wir unsere Ziele wieder neu justieren und ausrichten. Nicht immer nur den oder die Sieger*in zum absoluten Hero zu machen und den Rest nur als Mitläufer*in zu degradieren.Wir betrachten faire, sportliche Wettkämpfe als eine Gelegenheit, um das individuelle Können eines Kindes oder eines Teams zu präsentieren. Es geht nicht immer nur darum, wer gewinnt oder verliert, sondern auch um die persönliche Weiterentwicklung und den Teamgeist. Vor allem um den Spaß am Spiel.
Es ist wichtig zu lernen, dass der Wert von Sport nicht nur im Gewinnen liegt, sondern auch im Prozess des Engagements, der Selbstverbesserung und des Fairplays. Das sportliche Spiel gegen andere bietet eine Plattform für persönliche Erfolge, das Überwinden von Herausforderungen und das Erlernen wichtiger Lebenskompetenzen wie Teamarbeit, Disziplin, Durchhaltevermögen und Respekt.

Lasst uns gemeinsam daran weiterarbeiten. Ganz nach unserem Vereinsmotto:
Verein vereint Menschen und Ziele und lasst uns alle Menschen mitnehmen und noch mehr an den “richtigen (oder guten)” Zielen arbeiten. Wenn wir das erreichen, dann können wir voller Stolz behaupten:
“Der Verein ist der Kit der Gesellschaft.”
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