Juli 2019 – Kunstrasenplatz

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Anfang Juli sind die Pflasterarbeiten fertig. Der Kunstrasen wird auf dem Platz ausgerollt.

Der Kunstrasen wird in Rollen geliefert.

Der Kunstrasen wird schwimmend auf der elastischen Tragschicht verlegt. Die Öffnungen für die Linien werden ausgeschnitten und die farbigen Linien eingeklebt. Blau sind die zwei quer liegenden Kleinfelder für die E-Jugend, gelb ist das D9-Feld von 16er zu 16er – siehe Linierungsplan.

Mitte Juli ist der Kunstrasen verlegt und liniert. Jetzt kommt noch Sand auf den Kunstrasen, der bereits vor Ort bereit liegt. Hierdurch bleibt der Rasen auch stabil liegen.

Inzwischen sind die Sitzschalen sind montiert. (20.07.2019)

Ende Juli wird der Kunstrasen zuerst noch mit Sand bestreut.

Nach der Sandverteilung wird Korkgranulat maschinell in den Rasen eingearbeitet.

Das Granulat muss dann noch “eingekehrt” werden, so dass die grünen Halme wieder sichtbar sind.Damit kann im August die Sportanlage Glyn offiziell eröffnet werden.


Idsteiner Zeitung vom 24.07.2019

Mit Korkgranulat setzen die Sportler des TV Idstein bei ihrem neuen Kunstrasenplatz auf ein Naturprodukt                                                                                                     Foto: Mallmann/AMP

Der Sportplatz ist fast fertig
TV Idstein setzt bei Kunstrasenplatz in der Zissenbach auf ein Naturprodukt / Spielbetrieb soll im August starten

Von Katharina Petermeier
IDSTEIN – Klein, braun und elastisch ist die zukunftsweisende Lösung, für die sich der TV Idstein beim Bau des neuen Kunstrasenplatzes auf der Sportanlage Glyn in der Zissenbach entschieden hat. Statt mit geschreddertem Plastik oder Gummigranulat wird der Kunstrasen aktuell mit Kork aufgefüllt. Andernorts werden dem Material Nachteile bei Regen nachgesagt. In Idstein ist man überzeugt von der umweltfreundlichen Lösung.
Plastikgranulat auf Kunstrasenplätzen – damit soll in Zukunft vielleicht Schluss sein. Die EU-Kommission berät derzeit über ein Verbot der umweltschädlichen Füllmaterialien. Der TV Idstein entgeht der Diskussion, indem er sich frühzeitig für eine alternative Füllung entschieden hat: Mit Korkgranulat setzen die Sportler auf ein Naturprodukt.
Kostenersparnis mit Korkgranulat
Die Sorge vor dem Verbot von Kunststoffgranulat ist groß. Sportvereine suchen nach Alternativen. Auf dem Mainzer Lerchenberg sprach man sich kürzlich gegen Korkgranulat und für eine Quarzsandfüllung aus, wie diese Zeitung berichtete. Denn bei Regen schwimmt die Korkfüllung auf. Der TV Idstein hat vorgesorgt. Unter dem Kunstrasenplatz befindet sich eine Tiefendrainage. Regenwasser soll direkt versickern. Gelingt das nicht, ist der Platz zusätzlich mit einer Wölbung gebaut worden, wie Projektleiter Ingo Viehböck erklärt. Von der Mitte des Platzes zu den Seitenrändern bestehen 30 Zentimeter Höhenunterschied. So soll das Wasser seitlich ablaufen.
570 000 Euro hat der Bau des neuen Platzes den TV Idstein gekostet. Neben Stadt, Kreis und Land sponserte die Firma Glyn und verhalf der Sportanlage dadurch zu einem neuen Namen. „Mit der Entscheidung, Kork als Füllmaterial zu verwenden, konnte sogar Geld eingespart werden“, erklärte Viehböck. Der Preis für eine Tonne Kork sei zwar höher als für eine Tonne Kunststoffgranulat, Kork wiege aber auch weniger. Statt 40 Tonnen Kunststoffgranulat konnte der TV Idstein auf nur 20 Tonnen Korkgranulat setzen. Mit der Korkfüllung solle der Kunstrasen 15 Jahre halten, schätzt der Projektleiter. Danach müssten Rasenteppich und Korkfüllung erneuert werden.
Derzeit befinden sich die Arbeiten an dem Kunstrasenplatz in den letzten Zügen. Eine Sandschicht beschwert den Rasenteppich. Aktuell wird die Korkschicht aufgetragen. Liegt die Korkbeschichtung, schauen noch bis zu 15 Millimeter des grünen Kunstrasens aus der braunen Granulatmischung heraus. Im August ist der neue Platz dann bespielbar.
Für die 600 Sportler, die die Sportanlage nutzen, bedeutet das Entlastung. Bis April mussten die Fußballer noch auf einem harten Ascheplatz spielen. Wenn der benachbarte Naturrasenplatz im Winter oder zur Pflege gesperrt war, gab es keine Alternative. Der neue Kunstrasenplatz ermöglicht nun Spiele bis zu einer Temperatur von minus fünf Grad Celisus.
Mit dem neuen Platz will der TV Idstein den Nachwuchs im Ort halten. „Es war immer zu sehen, dass junge Spieler irgendwann flügge werden, wenn sie Alternativen zu dem Hartplatz entdecken“, sagt Viehböck. Bis zu 20 Prozent mehr Mitglieder erwarte der Verein, wenn sich der neue Platz herumgesprochen habe.
Um die Attraktivität weiter zu erhöhen, sammelt der Verein Spenden. Für Extrawünsche wie Sanitäranlagen am Platz oder eine Überdachung der kleinen Sitztribüne blieb kein Budget. Auf seiner Homepage bietet der TV Idstein Rasenparzellen an. Zwischen 50 und 2500 Euro kostet eines dieser virtuellen Rasenfelder.