Archiv Tagebuch – 20. Mai 2009

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vom 20.05.2009

Mängel kosten viel Zeit und Geld

HALLENBAD-UMBAU Einzug ins Sportzentrum frühestens im September

Von Martin Kolbus
Der alte Schriftzug “Hallenbad” über dem Eingang weist noch auf die ursprüngliche Nutzung hin, aber im Inneren des Gebäudes verschwindet nach und nach alles, was an die besten Jahre des einstigen Idsteiner Schwimmbades erinnern könnte.

Beim TV 1844 freut man sich mehr und mehr auf das neue Vereinsdomizil, aber seit Beginn der Umbau- und Sanierungsarbeiten sind im gleichen Maße auch die Sorgen gewachsen.

Der Idsteiner Magistrat ließ sich jetzt bei einem Besuch am Himmelsbornweg von Architekt Gerhard Guckes, seinem Mitarbeiter Dipl.-Ing. Markus Bartsch und dem TV-Vorsitzenden Wolfgang Heller über den aktuellen Stand der Arbeiten informieren. Der Rundgang ums Haus sowie durch die Räume im Erd- und Kellergeschoss machte sichtbar, dass in den letzten fünf Monaten Handwerksbetriebe und TV-Helfer ganze Arbeit geleistet haben. Längst sind die Wasserbecken verfüllt und mit einer Stahlbetondecke überzogen, so dass der neue Verwendungszweck als Sportzentrum unverkennbar ist. Auch draußen hat sich viel getan, so ist inzwischen eine neue Wärmedämmung an der Fassade angebracht worden.

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1000 Quadratmeter Wärmedämmung werden im Keller angebracht – hier in einem der langen Gänge ist, neben der Verlegung von neuen Leitungen, diese Arbeit bereits erledigt. Im Bild von links: Wolfgang Heller, Gerhard Krum, Markus Bartsch. Foto wita / Udo Mallmann

Die Problemzonen, mit denen in dieser Größenordnung eigentlich niemand gerechnet hatte, offenbaren sich im Inneren des Gebäudes. Fehlendes Abdichtungsmaterial in Nassbereichen wie Duschen und Sanitärräumen, Pfusch bei Dämmungen im Deckenbereich, Schäden an einigen Stahlbetonstützen sowie an Deckenträgern im Flachbau – diese Liste ließe sich fortführen. Die Beton-Sanierungen und zusätzlich erforderlichen Abdichtungen und Dämmungen werden einen erheblichen fünfstelligen Betrag ausmachen und darüber hinaus Zeit kosten.
Architekt Guckes konnte sich beim Anblick der Mängel den Seitenhieb nicht verkneifen, dass das frühere Hallenbad in einigen Bereichen “einem technischen Standard aus dem 18. Jahrhundert” entspreche. Bei der Bestandsaufnahme im vergangenen Jahr seien die Schäden äußerlich nicht erkennbar gewesen.

Trotz der Probleme und der zu erwartenden Mehrkosten lässt sich der TV 1844 Idstein nicht entmutigen. Inzwischen haben die Mitglieder schon 500 Arbeitsstunden unentgeltlich erbracht, und viele weitere werden folgen – zum Beispiel bei der Dämmung von 1000 Quadratmetern Decke im Untergeschoss, die mit dafür sorgen soll, dass die Kälte von dort nicht ungehindert in die darüber liegende Halle kriechen kann.

Dank des erheblichen Aufwandes für die Dämmung sollen sich nach Berechnung der Fachleute die Heizkosten der Pellets-Anlage auf “nur” 13 000 Euro jährlich belaufen.
Eine der wichtigsten Antworten, die Bürgermeister Gerhard Krum und die Kollegen aus dem Magistrat von ihrem Besuch mitnehmen wollten, war die Information über den voraussichtlichen Einzugstermin. Gerhard Guckes und Wolfgang Heller waren sich einig, dass der angepeilte Termin August wohl nicht zu halten sein dürfte.

Ob es eher September oder doch Oktober 2009 wird, kann momentan niemand mit Sicherheit beantworten. Auf jeden Fall dürfen sich die 1844-er darauf freuen, dass sie nach Fertigstellung des neuen Sportzentrums nicht mehr in neun, sondern “nur” noch in fünf Idsteiner Hallen ihrem Sport nachgehen werden.