Archiv Tagebuch – 25. November 2009

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vom 25.11.2009

Pilates unterm Sprungturm

SANIERUNG Aus marodem Hallenbad wird eine moderne Sportstätte

Von Volker Stavenow

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Übungsleiterin Renate Stübing (knieend vorn) und Monica Bochis (stehend hinten) mit dem sportlichen TV-Nachwuchs an der Kletterwand der neuen Halle am Himmelsbornweg Foto: wita/Martin Fromme

Während Vereinsmitglieder aus TV-Vorstand und Abteilungen in Sanitärräumen, im Keller und in den Umkleideräumen noch fleißig hämmern, streichen oder fliesen, tobt der sportliche Nachwuchs im ersten Hallensegment herum, hängt sich an die Turnseile oder versucht eifrig, die Kletterwand zu bezwingen. In einem anderen Hallensegment bereiten sich junge TV-Damen auf den Pilates-Kurs vor, um ihre schlanken Figuren noch schlanker zu machen oder in Form zu halten.Seit vergangenen Montag nehmen die TV-Sportlerinnen und Sportler Zug um Zug ihre neue Halle am Himmelsbornweg in Besitz. Dort, wo früher Groß und Klein ins kühle Nass sprangen, Bahnen schwammen oder im warmen Kinderbecken plantschten, wird jetzt von Turnen, Gymnastik, Tischtennis über Geräteturnen bis hin zu Basketball für Körperbehinderte Sport angeboten. “Von den gut 4500 TV-Mitgliedern werden bis zu 1500 diese neue Idsteiner Sporthalle nutzen”, weiß Ulrich Werlein, der TV-Fachbereichs- leiter für den Gesundheitssport. Für ihn und seine Vorstandskollegen ist die neue Halle im ehemaligen Hallenbad ein Segen. “Wir brauchen schließlich viel Platz für unsere Mitglieder, besonders, weil unser Großverein auf die Mitgliederzahl von 5000 hinsteuert.”

Dass in vielen Räumen noch gearbeitet wird, stört die Sportler überhaupt nicht. “Denn alle im TV wissen, dass es nur mit viel Eigenleistung geht und die kann nicht an einem Tag geleistet werden”, erklärt Carsten Freitag, TV-Fachbereichsleiter für Turnen und Leichtathletik. Über 5000 freiwillige Stunden haben die TV-Mitglieder bisher ehrenamtlich abgeleistet – ein Vorbild an Vereinsengagement. “Darauf sind wir sehr stolz, aber auch darauf, dass wir mit unserem Umbau schneller fertig waren, als der Bau des Tournesol-Bades oder des neuen Supermarktes im Nassauviertel”, stellt Freitag fest. Im Internet auf der TV-Seite könnte die genaue Hallenbelegung eingesehen werden.

Seit vergangenem August laufen die Umbauarbeiten. Aus dem maroden Hallenbad wurde nach und nach eine moderne Turnhalle. “Rund 2,2 Millionen Euro werden insgesamt in den Umbau investiert. Dabei werden modernste Baumittel benutzt. Zum Beispiel ist die Halle komplett eingepackt, also gedämmt und sie verfügt über eine moderne Pelletsheizung”, erklärt Architekt Gerhard Guckes. Durch diese modernen Techniken werden Heizkosten eingespart. Kalkuliert sind 1100 Euro pro Monat. Hinzu kommt, dass das Brauchwasser von einer 25 Quadratmeter großen Solaranlage auf dem Dach aufgeheizt wird. Der Clou: Lichteinstellung und Heizung lassen sich in der Halle in jedem Segment seperat sehr wirtschaftlich und damit energieeinsparend einstellen.

Damit die kleinen und großen Sportler bei Brandgefahr schnell aus der Halle flüchten können, sind moderne Fluchttüren mit sogenannten Panikverschlüssen eingebaut, die mühelos auch von den Kleinsten geöffnet werden können. Damit der Betrieb reibungslos funktioniert, soll im ehemaligen Schwimmmeisterhaus nach einer entsprechenden Sanierung eine Wohnung für einen Hausmeister eingerichtet werden. Große Pläne werden auch im Eingangsbereich der Halle umgesetzt. “Dort entsteht im Foyer ein Bistro. Organisiert durch den TV, können sich dort die Eltern der sporttreibenden Kinder oder die Sportler selbst nach den Übungsstunden entspannen und durch eine Glasscheibe den Betrieb in der Halle beobachten”, so Freitag. Im Eingangsbereich wird die neue Geschäftsstelle des TV 1844 Idstein eingerichtet. Dort muss jeder, der in die Halle will, vorbei.